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Schnegel

Limacidae Batsch, 1789

Inhalt

Einleitung

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  Limax maximus
Tigerschnegel (Limax maximus). Bild: Martina Eleveld.
   
  Limax Schale
Innere Schale eines Tigerschnegels (Limax maximus).
Bild: Jonathan Neumann.
Die Schnegel (Limacidae) sind eine von zwei Familien meist großer landlebender Nacktschnecken, neben den Wegschnecken (Arionidae). Die meist sehr eleganten, schlanken Schnecken werden auch als Egelschnecken bezeichnet. Etymologisch kann man davon ausgehen, dass der Begriff Schnegel eine alte Bezeichnung für Schnecken ist, er stammt von der mittelhochdeutschen Bezeichnung für kriechen oder schlängeln. Wenn man einen Schnegel beobachtet, wie er schlangengleich seinen Weg durch das Unterholz sucht, kann man dies besonders gut verstehen.

Wie erkennt man einen Schnegel?

Limax Mantelschild
Bei den Schnegeln (hier: Limax maximus) befindet sich das
Atemloch in der hinteren Hälfte des Mantelschildes.
Bild: Robert Nordsieck.
 
Schnegel, ebenso wie die Wegschnecken, können recht groß werden. Neben zahlreichen kleineren Arten gibt es in Mitteleuropa auch mindestens zwei Arten, die bis zu 20 cm oder sogar größer werden können, den Tigerschnegel oder Großen Schnegel (Limax maximus) und den Schwarzen Schnegel (Limax cinereoniger). Bei beiden Arten ist die deutsche und wissenschaftliche Bezeichnung irreführend: Der Große Schnegel ist keineswegs die größte einheimische Schnegelart und der Schwarze Schnegel ist keineswegs immer schwarz.

Vergleich Tigerschnegel und Schwarzer Schnegel.

Von den bereits erwähnten Wegschnecken unterscheiden die Schnegel sich deutlich durch mehrere äußerlich erkennbare Merkmale:

Schnegel besitzen immer einen Rückenkiel. Von der Schwanzspitze des Fußes zieht sich eine mehr oder weniger deutliche Kante entlang der Rückenlinie bis etwa in die Mitte des Rückens. Der Kiel erreicht bei den Schnegeln (im Gegensatz zu den Kielschnegeln, Milacidae) jedoch nicht den Mantelschild.

Als Mantelschild bezeichnet man den Körperteil, der im Vorderbereich des Fußes die inneren Organe schützt. Bei Schalenschnecken sind diese Körperteile durch die Schale geschützt, aber bei den Schnegeln stellt der Mantelschild den einzigen Schutz der darunter liegenden Organe dar. Schnegel besitzen unter dem Mantelschild immerhin noch eine rudimentäre innere Schale (Bild rechts), im Gegensatz zu den Wegschnecken, bei denen die Schalenreduktion deutlich weiter fortgeschritten ist.

Auf der rechten Seite des Mantelschildes erkennt man das Atemloch der Schnecke. Anders, als bei den Wegschnecken, befindet sich bei den Schnegeln das Atemloch in der hinteren Hälfte des Mantelschildes.

Vergleich zwischen Schnegel und Wegschnecke.

Schnegel - ein Überblick

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Systematik

(vereinfachte Darstellung!)

Ordnung Stylommatophora
Überfamilie Limacoidea
Familie Agriolimacidae
Gattung Deroceras
Familie Boettgerillidae
Gattung Boettgerilla: Boettgerilla pallens ( Seite).
Familie Limacidae
Unterfamilie Limacinae
Gattung Ambigolimax: Ambigolimax valentianus ( Seite).
Gattung Bielzia: Bielzia coerulans ( Seite).
Gattung Lehmannia: Lehmannia marginata ( Seite).
Gattung Limacus: Limacus flavus ( Seite), Limacus maculatus ( Seite).
Gattung Limax: Limax cinereoniger, Limax maximus ( Seite).
Gattung Malacolimax: Malacolimax tenellus ( Seite).
Familie Vitrinidae

Quelle: MolluscaBase eds. (2025): Limacoidea Batsch, 1789.

Während aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nur relativ wenige kleine und größere Schnegelarten bekannt sind, kommen in Italien Schnegel mit einer besonders großen Vielfalt an oftmals isoliert vorkommenden Arten mit kleinen Verbreitungsräumen vor. Viele der italienischen Schnegelarten, manche von ihnen kommen bis in die Südschweiz vor, sind in Mitteleuropa nahezu unbekannt. Der genaue Umfang der Arten ist vielfach noch nicht ausreichend erforscht, jedoch haben die vergangenen Jahre der Forschung durch spezialisierte Malakologen erstaunliche Erkenntnisse hervor gebracht.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Untersuchung des Paarungsverhaltens der Schnegel zu, die oftmals nur mit Schwierigkeiten zu bewerkstelligen ist, wenn die Schnegel in schwer zugänglichem Gelände leben und sich vorwiegend nachts paaren. Besonders reichhaltige Informationen über den Stand der Forschung im Wissen um die italienischen Schnegel-Arten findet man und auf den Seiten der Ersten Vorarlberger Malakologischen Gesellschaft.

Forschungen auf dem Gebiet der Schnegel (Limacidae) betreiben unter anderem die Malakologen Gerhard Falkner aus Hörlkofen, Clemens Brandstetter aus Bürs (Vorarlberg), sowie Gerhard Haszprunar aus München und Ulrich Schneppat (Bündner Naturmuseum, Chur, Schweiz) mit ihren Arbeitsgruppen.

Große Arten

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Großer oder Tigerschnegel - Limax maximus Linnaeus, 1758

 
Tigerschnegel (Limax cinereoniger) und Wegschnecke (Arion
vulgaris
). Bild: Martina Eleveld.
Auch als Tigerschnegel bezeichnet, zeichnet sich der bis zu 20 cm lange Große Schnegel durch eine große Variabilität an Farbenmustern aus. Grundsätzlich hat er eine helle Grundfarbe mit einer dunklen Streifen- oder Tupfenzeichnung. Immer erkennbar ist er jedoch durch seine einfärbig weiße Fußsohle. Tigerschnegel sind Kulturfolger. Man trifft sie nicht nur in Gärten und Parks, sondern auch in Kellern an. Während seine ursprüngliche Heimat in Süd- und Westeuropa liegt, ist er heute über fast ganz Europa verbreitet und auch vielfach mit Lebensmitteltransporten nach Übersee verschleppt worden.

Tigerschnegel sind Allesfresser. Neben pflanzlichem Material und Pilzen fressen Tigerschnegel auch andere Schnecken, vorwiegend Nacktschnecken, und deren Gelege. Mittlerweile konnten wissenschaftliche Untersuchungen nachweisen, dass Tigerschnegel zum Rückgang der gefürchteten Spanischen Wegschnecke (Arion vulgaris) führen. Daher sind sie in Kulturgelände als Nützlinge, nicht als Schadschnecken, zu betrachten. Von der Anwendung von Schneckengift ist daher abzusehen, da sonst sowohl nützliche, als auch schädliche Schnecken getötet werden.

Besonders spektakulär ist die artistisch anmutende Paarungsmethode des Tigerschnegels. Wie der britische Naturfilmer David Attenborough in seiner Serie "Das Leben im Verborgenen" beschreibt, kriechen dazu zwei Schnegel hintereinander auf eine erhöhte Position und lassen sich dann an einem Schleimseil herab, um sich frei in der Luft hängend zu paaren.

Mehr Informationen über diese Art.

Schwarzer Schnegel - Limax cinereoniger Wolf, 1803

Limax cinereoniger rot
Rot gefärbter Limax cinereoniger aus Niederösterreich.
Bild und Entdeckung: Martina Eleveld.
  Limax cinereoniger Fußsohle
Fußsohle von Limax cinereoniger. Die Hell-Dunkel-Färbung der
Sohle ist charakteristisch für ein erwachsenes Tier.
Bild: Robert Nordsieck.
 
Der Schwarze Schnegel ist der größere Verwandte des Tigerschnegels. Schwarze Schnegel können beeindruckende Größen über 20 cm Länge erreichen und sind damit die bei weitem größten einheimischen Landschnecken, gegen die die größte einheimische Landgehäuseschnecke, die Weinbergschnecke (Helix pomatia), mit etwa 10 cm Fußlänge eher zwergenhaft anmutet.

Grundsätzlich ist er dunkler gefärbt, oftmals ist aber auch nur der Mantelschild dunkel gefärbt. Ein deutliches Erkennungszeichen ist aber der helle Aalstrich, der sich entlang des Rückenkiels zieht. Das deutlichste Erkennungszeichen ist aber die Fußsohle, die beim Schwarzen Schnegel am Rand schwarz und nur im Zentrum hell gefärbt ist.

  Limax cinereoniger
Im Gegensatz zum Tigerschnegel ist der schwarze Schnegel
ein Waldbewohner, der Kulturlandschaften eher meidet.
Bild: Robert Nordsieck.
Darüber hinaus sind auch Schwarze Schnegel farblich sehr variabel - Limax cinereoniger hat man von ganz dunklen, fast schwarzen Exemplaren über getigerte und gefleckte Tiere bis hin zu sehr hellfärbigen "Geisterschnecken" gefunden. Besonders zu erwähnen sind hier erstaunliche Schwarze Schnegel, aus Niederösterreich, die eine orange bis weinrote Grundfarbe haben und zudem dunkel getigert oder gefleckt sind.

Im Gegensatz zum Tigerschnegel sind Schwarze Schnegel deutliche Waldschnecken, die nur sehr selten in Kulturgelände anzutreffen sind. Schwarze Schnegel fressen vor allem Pilze, sowie den Algenbewuchs der Bäume. Im Gegensatz zum Tigerschnegel paaren sie sich auch nur an der Schwanzspitze vom Baum hängend und nicht freihängend in der Luft.

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Blauschnegel - Bielzia coerulans (M. Bielz, 1851)

Bielzia coerulans
Blauschnegel (Bielzia coerulans). Bild: Vladimír Motyčka.
 
Der Blauschnegel ist eine dritte bemerkenswerte Schnegelart, die nicht in ganz Mitteleuropa, sondern nur in der tschechischen und slowakischen Hohen Tatra, den Karpaten und angrenzenden Gebirgszügen vorkommt. Der Blauschnegel ist ein Waldbewohner, der eine blaue, malachitgrüne bis fast schwarze Farbe haben kann. Mit einer Größe von bis zu 14 cm ist der Blauschnegel etwas kleiner als die eingangs beschriebenen Arten.

Zudem sind Blauschnegel, im Gegensatz zum Tigerschnegel und zum Schwarzen Schnegel, einjährig, die Alttiere sterben im Herbst nach der Eiablage, die Jungtiere überwintern.

Walter Pfliegler: Ein Film von Bielzia coerulans auf youtube.

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Kleinere Arten

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Bierschnegel - Limacus flavus (Linnaeus, 1758)

 
Bierschnegel (Limacus flavus): San Francisco Area, USA.
Bild: Robert Forsyth (iNaturalist).
   
 
Gefleckter Schnegel (Limacus maculatus) aus Cambridgeshire,
England. Bilder: Brian Eversham, (Quelle).
Bierschnegel sind etwas größer als Wurmschnegel, mit einer Länge von bis zu 9 cm, in Ausnahmefällen sogar 12 cm. Die gelblich gefärbten Bierschnegel mit der verwaschenen Fleckenzeichnung hat man früher, und daher rührt ihr Name, oftmals in Brauereien und Kellergewölben angetroffen, wo sich die Tiere vom Pilzbewuchs der feuchten Wände und von ausgelaufenem Bier ernährten. Seitdem Keller trocken gelegt werden und Brauereien strengen Hygieneauflagen unterliegen, sind Bierschnegel in Mitteleuropa selten geworden. Daher sind sie heute nurmehr in Brunnen, an altem Gemäuer und auch in Höhlen anzutreffen. Interessant ist in jüngerer Zeit die erstmalige Entdeckung des Bierschnegels in der Bierstadt Einbeck durch Malakologen des NABU, die den seltenen Schnegel in den Zwischenräumen alter Mauern gefunden haben.

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Gefleckter Schnegel - Limacus maculatus (Kaleniczenko, 1851)

Der Gefleckte Schnegel ist dem Bierschnegel äußerlich sehr ähnlich. Aber zum einen fehlt ihm die helle Zone am Rand des Fußes, die beim Bierschnegel die Fleckenzeichnung nach unten abgrenzt, zum zweiten kommen nur auf den Britischen Inseln beide Arten in den selben Lebensräumen vor. Außer auf den Britischen Inseln ist der Gefleckte Schnegel auf der Krim-Halbinsel und dem Kaukausus-Gebirge verbreitet, in weiteren Teilen der ehemaligen Sowjetunion ist die Art verschleppt worden.

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Pilzschnegel - Malacolimax tenellus (O.F. Müller, 1774)

Der Pilzschnegel ist eine gelbliche bis bräunliche kleine Nacktschnecke, die etwa 5 cm lang werden kann. Manche Exemplare können eine erstaunliche zitronengelbe Farbe haben. Pilzschnegel sind Waldbewohner, die sich an den Bäumen von Algen, Flechten und Pilzen ernähren. Neben der gelblichen Farbe erkennt man Pilzschnegel an ihrem undeutlichen Kiel, der sich nur über etwa ein Drittel des hinteren Rückens zieht.

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Baumschnegel - Lehmannia marginata (O.F. Müller, 1774)


Im Gegensatz zu seinen großen Verwandten wird der Baum-
schnegel (Lehmannia marginata) nur etwa 75 mm lang.
Bild: Philippe Hénault (iNaturalist).
 
Lehmannia marginata: Pointe-de-Sainte-Foy, Québec, Kana-
da. Bild: Philippe Hénault (iNaturalist).
 
Auch der bis 7,5 cm lange Baumschnegel ist ein Waldbewohner, dessen Lebensweise dem Pilzschnegel ähnelt. Im Gegensatz zu diesem sind Baumschnegel aber bräunlich, mit einer dunklen Rückenlinie und einem scharf gekielten Schwanzende. Baumschnegel sind stellenweise fast durchsichtig. Bei Berührung sondern sie einen dünnflüssigen Schleim ab.

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Verwandte Gruppen

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Wurmschnegel - Boettgerillidae Wiktor & I. M. Likharev, 1979

 
Wurmschnegel (Boettgerilla pallens) aus dem Wienerwald.
Bild: Robert Nordsieck.
Wurmschnegel sind deutlich kleiner als die großen Schnegelarten, sie erreichen nur eine Körperlänge von etwa 5 cm. Wurmschnegel zeichnen sich, wie schon ihr Name vermuten lässt, durch eine besonders schlanke Körperform aus. Wie der Tigerschnegel ist auch der Wurmschnegel ein zumindest partieller Räuber, der den Gelegen anderer Schnecken, einschließlich der Wegschnecken, nachstellt. Im Garten sind also auch die Wurmschnegel Nützlinge, keine Schadschnecken. Während der Wurmschnegel ursprünglich aus dem pontischen Kaukasus stammt, konnte er seit den 60er Jahren in kurzer Zeit in fast ganz Europa nachgewiesen werden, man geht allerdings davon aus, dass er mindestens seit den 40er Jahren dort vorkommt, nur früher nicht entdeckt wurde.

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Kielschnegel - Milacidae Ellis, 1926

Kielschnegel (Milacidae) sind ebenso wie die Schnegel Nacktschnecken, die einen inneren rudimentären Gehäuserest besitzen. Jedoch ist ihr Kiel deutlich länger und reicht über den gesamten Rücken bis hin zum Mantelschild. Wie bei den Schnegeln befindet sich auch bei den Kielschnegeln das Atemloch in der hinteren Hälfte des Mantelschildes. Letzterer weist eine deutliche hufeisenförmige Rinne auf. Kielschnegel werden bis etwa 10 cm lang.

Kielschnegel sind Pflanzenfresser, die ihre Trockenruhe in einem Schleimkokon in der Erde verbringen. Zu den einheimischen Gruppen gehören die Gattungen Milax und Tandonia. Viele Kielschnegelarten können auf Kulturgelände zu Schädlingen werden. Durch Gemüsetransporte sind viele Arten weit über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet verschleppt worden.

Ackerschnecken - Agriolimacidae H. Wagner, 1935

  Deroceras reticulatum
Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum).
   
  Deroceras reticulatum Paarungsvorspiel
Paarungsvorspiel der Genetzten Ackerschnecke.
  Ackerschnecke (Deroceras)
Ackerschnecke (Deroceras). Film: Martina Eleveld.

Film 1: Filmwiedergabe in neuem Fenster öffnen!
Ackerschnecken sind kleine Nacktschnecken, die mit den Schnegeln und den Kielschnegeln das hinten liegende Atemloch gemeinsam haben. Mit maximal 6 cm Länge sind die einheimischen Ackerschnecken deutlich kleiner als die meisten Schnegelarten. Viele Arten leben in Kulturgelände und können zu Agrarschädlingen werden. Interessant ist die Paarungsmethode der Ackerschnecken, deren Penis ein Stimulationsorgan besitzt, mit dem sich die Schnecken vor der eigentlichen Kopulation reizen.

Die ökologische Bedeutung der Schnegel

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Allgemein gesprochen haben Nacktschnecken in der Natur eine wichtige Aufgabe, da sie zerfallendes organisches Material fressen und dem Kreislauf der Natur wieder zuführen. Im Garten findet man gerade im Komposthaufen zahlreiche Nacktschnecken, die dort beim Abbau organischen Materials helfen und durch ihre Ausscheidungen zur Bildung eines nährstoffreichen Komposts beitragen.

Schnegel sind sehr vielseitige Tiere. Während man grundsätzlich davon ausgeht, dass Nacktschnecken sich vorwiegend als Vernichter von Kopfsalat und anderen Kulturpflanzen auszeichnen, ist gerade der Tigerschnegel (Limax maximus) auf eine vielseitige Nahrung spezialisiert. Neben pflanzlicher Nahrung und Pilzen verschmäht er tierische Nahrung keineswegs, darunter andere Nacktschnecken und deren Eier. Auch der Wurmschnegel (Boettgerilla pallens) frisst vorwiegend Schneckengelege.

Nicht nur haben Schnegel so eine wichtige Aufgabe in der Natur, indem sie andere Nacktschneckenarten im Zaum halten. Auch in Kulturgelände haben sie so eine große Bedeutung, da sie die Zahl schädlicher Nacktschnecken begrenzen können. Auf der anderen Seite muss sich der Mensch darüber im Klaren sein, dass er durch Schneckenkorn und andere Umweltgifte nicht nur die schädlichen Nacktschnecken vernichtet, sondern auch nützliche Schnegelarten schädigt. Auch hier macht sich naturnahes Kulturland also unmittelbar bezahlt, da die Natur sich selber hilft und Gifte unnötig macht.

 Ørmen, T.; Winter, B.; Bøckman, P. (2009): En eksperimentell studie av territorial- og predasjonsadferd hos stor kjølsnegl Limax maximus. Fauna 62(4) 2009: 106-111. (An experimental study of territorial and predation behaviour in the grey slug Limax maximus).
 Ørmen, T.; Winter, B.; Bøckman, P. (2010): Negativ tetthetsavhengighet mellom de skalløse snegleslektene Limax og Arion. Fauna 62(3) 2010 94–99. (Negative correlation between the population densities of the slug genera Limax and Arion).

Schnegel als Neozoen

Als Neozoen bezeichnet man Tierarten, die nachträglich in eine lokale Fauna eingeschleppt worden sind. Im Zuge des weltweiten Globalisierung der Handelsbeziehungen werden besonders Kulturfolger wie der Tigerschnegel mit Gemüselieferungen weltweit verschleppt. Und so ist der Tigerschnegel, der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammen dürfte, heute auch in Südafrika, Nordamerika, Australien, Tasmanien und Neuseeland zu finden.

Im Gegenzug hat sich die ursprünglich von der Iberischen Halbinsel stammende Ambigolimax valentianus mit Lebensmitteltransporten auch nach Mitteleuropa ausgebreitet. Wärmere klimatische Bedingungen gewöhnt, ist die Art hierzulande im Allgemeinen auf Gewächshäuser beschränkt und wird daher als Gewächshaus-Schnegel bezeichnet.

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Weichtiere mit Migrationshintergrund (Neobiota).

Weiterführende Informationen

  "Einerseits haftet gerade den Nacktschnecken ein von den meisten Menschen tief empfundener Makel des Ekelhaften und Schädlichen an; andererseits handelt es sich besonders bei Limax maximus um ein Tier von unbestreitbarer Schönheit und Eleganz mit einem geradezu spektakulären Verhaltensrepertoire.".

Quelle: Lill, K.: Weichtier des Jahres 2005: Der Tigerschnegel (Limax maximus).
   
  Weichtier des Jahres 2005: Der Tigerschnegel. Folder.
Weichtier des Jahres: Der Tigerschnegel. Informationsblatt (PDF).
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Links

Literatur

Folder

Poster

Vollständige Artenliste für Österreich

Quellen:

Limacidae Batsch, 1789
Limacinae Batsch, 1789
Ambigolimax
Ambigolimax valentianus (A. Férussac, 1823)
Limax Linnaeus, 1758
Limax maximus Linnaeus, 1758
Limax cinereoniger Wolf, 1803
Limax tschapecki Simroth, 1886
Limax albipes Dumont & Mortillet, 1853 (verschollen)
Limacus Lehmann, 1864
Limacus flavus (Linnaeus, 1758)
Malacolimax Malm, 1868
Malacolimax tenellus (O.F. Müller, 1774)
Malacolimax kostalii Babor, 1900
Lehmannia Heynemann, 1863
Lehmannia marginata (O.F. Müller, 1774)
Lehmannia rupicola Lessona & Pollonera, 1882
Lehmannia janetscheki Forcart, 1966

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Letzte Änderung: 10.09.2025 (Robert Nordsieck).