Blauschnegel

Bielzia coerulans (Bielz 1851)

Bielzia coerulans
Blauschnegel (Bielzia coerulans).
Bild: Branislav Turčina (Quelle).
 

Beschreibung: Der Blauschnegel ist, wie der Name schon vermuten lässt, einfärbig bläulich oder blaugrün bis hin zu malachitgrün oder schwarz. Kopf und Fühler sind dunkel gräulich. Die Fußsohle des Blauschnegels ist hell gelblich oder weißlich gefärbt. Im Gegensatz dazu sind die Jungtiere gelblich braun mit dunklen Seitenbändern.

  Bielzia coerulans
Paarung des Blauschnegels in den Unteren Beskiden (Polen).
Bild: Jerzy Strzelecki (Quelle).
  Bielzia coerulans
Jungtier des Blauschnegels. Bild: Jozef Grego (Quelle).

Blauschnegel haben, als einzige Ausnahme unter den Schnegeln, keinen Penis, sondern ein penisähnliches Kopulationshilfsorgan, das die beiden Tiere beim Austausch der Spermatophoren miteinander verbindet. Die Gelege des Blauschnegels bestehen aus 30 bis 80 schnurartig aneinander gereihten Eiern. Die Alttiere sterben nach der Eiablage ab, die Jungtiere überwintern und erscheinen als voll ausgewachsene Schnegel im Mai.

Maße: Länge 100 - 140 mm.

Lebensraum und Verbreitung: Blauschnegel kommen in Misch- und Nadelwälder gebirgiger Lagen vor. Meist leben die Tiere auf dem Waldboden oder unter Totholz. Das Verbreitungsgebiet des Blauschnegels erstreckt sich über die Hohe Tatra, die Karpaten und angrenzende Mittelgebirge.

Anmerkung: Der Gattungsname des Blauschnegels, Bielzia, geht auf den siebenbürgischen Malakologen E. A. Bielz zurück, der den Blauschnegel 1851 erstmals beschrieben hat (Bielz, E. A. (1851): Verzeichniss der Land- und Süsswasser-Mollusken Siebenbürgens. - Verh. u. Mitt. Siebb. V. Natwiss., Hermannstadt), allerdings noch als Limax coerulans. Die heute gültige Gattungsbezeichnung stammt hingegen von einem anderen Gelehrten, nämlich Clessin, S. (1887): Die Molluskenfauna Österreich-Ungarns und der Schweiz.

Francisco Welter-Schultes: Bielzia coerulans species homepage.
Molluscs of Central Europe: Bielzia coerulans auf mollbase.de.


Film:  Blauschnegel (Bielzia coerulans) aus Nordostungarn von Walter Pfliegler.
Quelle: YouTube.